Verschiedene Bauformen von Pt100 - Widerstandthermometern
Der häufigeste Aufbau eines Pt100 Widerstandsthermometers für industrielle Anwendung besteht aus:
- Pt100 Sensorelement
- Schutzarmatur oder Schutzhülse mit mechanischem Anschluss
- Anschlusskabel / Anschlusskopf
- Transmitter / Anzeige
Pt100 - Sensorelemente
Je nach Einsatz unterscheidet man 3 Bauformen
- Dünnschichtsensoren
- Drahtgewickelte Keramikwiderstände
- Drahtgewickelte Glaswiderstände
Dünnschichtsensoren
Auf einem Aluminiumoxid Plättchen wird eine ca. 1 mm dicke Platinschicht aufgedampft. Mit Hilfe eines Laserstrahles wird die Platinschicht spiralförmig strukturiert und abgeglichen. Danach wird eine Glasschicht zum Schutze der Platinschicht aufgebracht.Der entscheidende Vorteil des Dünnschicht Pt100 -Sensors liegt in seiner preiswerten Großserienfertigung und seiner durch die geringe Masse bedingte schnelle Ansprechzeit.
- Temperaturbereich: -50...+400 (600) °C
- Länge: ab 2,5 mm
Drahtgewickelte Pt100 -Keramikwiderstände
Ein gewickelter Platindraht wird in ein Keramikrohr geführt. Zur besseren Wärmeübertragung und zur Fixierung der Wicklung wird das Rohr mit Aluminiumoxid gefüllt. Mittels eines Glaspfropfens wird das Keramikrohr verschlossen und die Anschlussdrähte fixiert. Da keine Verbindung zwischen Aluminiumoxidpulver und Platinwendel besteht, kann sich der Pt100 -Draht bei Temperaturwechsel frei ausdehnen. Der Draht wird nur geringfügig belastet und zeigt daher keine Hysterese zwischen steigender und fallender Temperatur.- Temperaturbereich: -200...+800 °C
- Durchmesser: 0,9...4,5 mm
- Länge: 7...30 mm
Drahtgewickelte Pt100 -Glaswiderstände
Ein Platindraht wird auf einen Glasstab gewickelt und in diesen eingeschmolzen. Nach dem Abgleich des Widerstandes wird ein zweites Glasschutzrohr übergeschoben und mit dem Glasstab verschmolzen. Der Draht ist komplett vom Glas umgeben. Deshalb sind diese Glaswiderstände besonders erschütterungsunempfindlich. Mit angeschmolzenem Glasrohr werden diese Pt100 - Glaswiderstände auch direkt in aggressiven Medien als schnellansprechende Sensoren eingesetzt.- Temperaturbereich: -200...+400 (550) °C
- Durchmesser: 0,9...4,8 mm
- Länge: 7...55 mm
Einbau des Pt100 - Temperaturensors in eine Schutzhülse oder Schutzrohr
Für die meisten industriellen Anwendung wird das eigentliche Sensorelement in eine sogenannte Schutzhülse oder Schutzrohr eingebaut. Damit wird das Sensorelement vor mechanischer Beschädigung oder auch chemischem Angriff geschützt. Um eine optimale Messung zu erhalten, sind bei der Auswahl des Schutzrohres und den Einbau des Pt100 - Sensors einige Dinge zu beachten.Das Schutzrohr sollte eine möglichst hohe Wärmeleitfähig haben (z.B. Metall) um den Wärmeübergang zwischen
Medium und Pt100 -Sensorelement optimal zu gewährleisten. Das Schutzrohr muss chemisch beständig gegen das
Medium und ausreichend druckbeständig sein.
Der Aufbau von Schutzrohren wird in DIN-Normen empfohlen oder vielfach auch in Hersteller-/ kundenspezifischen
Ausführungen hergestellt.
Der Einbau des Pt100 - Sensorelementes erfolgt auf unterschiedliche Weise:
Anschluss des Pt100 -Sensors an ein Kabel oder Litze
Für den mechanischen Anschluss können Gewindeverschraubungen, Flansche usw. angeschlossen. Der Einsatz von Klemmverschraubungen ermöglicht ein Verschieben der Hülse aund variable Änderung der Einbaulänge.
Vorteil: preiswerte Ausführung
Anschluss des Pt100-Sensors an eine Mantelleitung
Für den mechanischen Anschluss können Gewindeverschraubungen, Flansche usw. angeschlossen. Der Einsatz von Klemmverschraubungen ermöglicht ein Verschieben der Hülse und variable Änderung der Einbaulänge.
Vorteil: Einsatz bei höheren Temperaturen
Meßeinsätze
Damit wird ein Austausch defekter Sensoren auch im laufenden Betrieb der Anlage ermöglicht. Die Länge des Messeinsatzes muss an die Schutzrohre angepasst werden.