Allgemeines zu Pt100 Temperatursensoren
Die Temperaturmessung spielt eine entscheidende Rolle in fast allen Bereichen, von industriellen Prozessen
bis hin zu wissenschaftlichen Anwendungen. Die genaue Erfassung von Temperaturen ist entscheidend, um
optimale Betriebsbedingungen sicherzustellen und Qualität sowie Sicherheit zu gewährleisten.
Die Messung erfolgte oft auf Basis der Ausdehnung von Flüssigkeiten, Gasen oder Metallen bei Temperaturerhöhung
(siehe: https://www.pt100.de/pt100-prinzip.html).
Mit zunehmender Automatisierung der industriellen Prozesse wurde die Fernübertragung der gemessenen Werte
immer wichtiger. Es wurden deshalb zunehmend elektrische Temperaturmessverfahren eingesetzt.
Eine mit über 90% der Anwendungsfälle, weit verbreitete und präzise Methode zur Temperaturmessung ist die
Verwendung von Pt100 Sensoren.
Ein Pt100 Widerstandsthermometer ist ein elektrischer Temperatursensor, der auf der Änderung des elektrischen Widerstands
des Platinwiderstands Pt100 basiert. Es besteht aus einem Platin-Widerstandselement
mit einem Nennwiderstand von 100 Ohm bei 0°C, das in einem schützenden Gehäuse untergebracht ist.
Wenn das Pt100 Widerstandsthermometer einer Temperaturänderung ausgesetzt wird, ändert sich der elektrische
Widerstand des Platin-Widerstandselements entsprechend der Temperaturänderung.
Der Pt100 Widerstand wird mit einem konstanten Strom versorgt und der durch die Widerstandsänderung erzeugte
Spannungsabfall gemessen und in eine Temperatur umgerechnet.
Pt100 Widerstandsthermometer sind sehr genau und können in einem breiten Temperaturbereich eingesetzt werden.
Sie werden häufig in Industrie- und Laboreinrichtungen eingesetzt, um die Temperatur in Prozessen und
Experimenten zu messen. Es gibt auch spezielle Pt100 Widerstandsthermometer, die für die Temperaturmessung in der
Luft- und Raumfahrt oder in der Medizintechnik entwickelt wurden.
Die Verwendung eines Widerstandsthermometers hat den Vorteil, dass es keine beweglichen Teile gibt
und es somit sehr zuverlässig ist. Es ist jedoch wichtig, das die Widerstandsthermometer ordnungsgemäß eingesetzt und
regelmäßig kalibriert werden. Nur so kann die hohe Genauigkeit der Messung sichergestellt werden.
- Lineare Widerstandswerte und somit einfache Auswertung
- Hohe Genauigkeit und Wiederholbarkeit
- Langzeitstabilität
- Austauschbarkeit durch genormte Widerstandskennlinie
Pt100 Rechner
Den Widerstand des Pt100 bei verschiedenen Temperaturen, können sie mit nachfolgendem Rechner berechnen.
Bitte geben sie einen Temperaturwert in °C ein und drücken sie die Taste "berechnen"Im rechten Fenster wird dann der für den Pt100-Widerstandssensor errechnete Widerstand in Ohm angezeigt.
Download Tabellen des Pt100 -Widerstandes bei verschiedenen Temperaturen
Download Widerstandstabelle °F in Pt100 Widerstand
Geschichte des Pt100
In den 1920er Jahren begann die Industrie, Pt100 Sensoren zu verwenden. Der Schweizer Physiker Willy
Jentzsch entwickelte 1927 den ersten Pt100 Sensor, der aus einem Platin-Widerstandselement mit einem
Nennwiderstand von 100 Ohm bei 0°C bestand. Dieser Sensor war sehr genau und konnte in einem breiten
Temperaturbereich eingesetzt werden.
In den folgenden Jahren verbesserten Wissenschaftler und Ingenieure die Pt100 Sensoren weiter,
um ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu erhöhen. In den 1950er Jahren wurden Pt100 Sensoren weit
verbreitet, insbesondere in der chemischen Industrie und im Labor.
In den 1960er Jahren wurden Pt100 Sensoren auch in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt.
Heute sind Pt100 Sensoren in vielen verschiedenen Branchen und Anwendungen weit verbreitet.
Sie werden in der Industrie eingesetzt, um die Temperatur in Prozessen zu überwachen und zu steuern,
und in der Medizin, um die Körpertemperatur zu messen. Pt100 Sensoren sind auch in der Automobilindustrie,
in der Lebensmittelindustrie und in vielen anderen Bereichen zu finden. Die ständige Weiterentwicklung von
Pt100 Sensoren führt zu immer genaueren und zuverlässigeren Messungen.